R A U M
R A U M
Wie planst du dein Homegym?
Am besten planst du „vierdimensional“, d.h.
- Raum
- Boden
- Decke
- Wände
und zwar in dieser Reihenfolge.
- Raumplanung
Kaufe Millimeterpapier und etwas Pergament- oder Transparentpapier. Zeichne in einem gewünschten Maßstab die Umrisse des Raumes auf das Millimeterpapier. Lege darauf das Pergament- oder Transparentpapier und zeichne darauf die Geräte, die du für dein Training benötigst (s. dazu die Rubrik „Geräte“). Das Arbeiten mit den zwei Papieren (Millimeterpapier und Pergament- oder Transparentpapier) hat den Vorteil, dass du Änderungen auf dem Pergament- oder Transparentpapier leichter vornehmen kannst und ggf. auch mehrere Entwürfe nebeneinander legen kannst. Bei den Herstellerangaben (s. „Hersteller“) kannst du in der Regel immer die genauen Maße deines Trainingsgerätes abfragen. So kannst du auf den Punkt genau den Standort deiner Geräte in deinem Homgym planen.
- Bodenplanung
Hast du den Standort deiner Geräte festgelegt (oder vielleicht auch mehrere Varianten in der Vorauswahl), kannst du an die Planung des Bodens gehen. Diese Reihenfolge macht deshalb Sinn, weil du jetzt eine erste Vorstellung hast, wo bspw. der Freihantelbereich sein soll und wo der Cardio-Bereich. Im Freihantelbereich benötigst du ggf. Schutzmatten oder eine Abwurfplatte, im Cardio-Bereich eher nicht, sondern einen rutschfesten Boden. Vielleicht planst du auch mit einen Schlingentrainer (Achtung Deckenplanung! S. gleich weiter unten). Dann solltest du dich am Boden mit den Händen und den Ellenbogen gut abstützen können.
Vorweg: Ich empfehle dir, auf die Planung des Bodens und des Schutzbelags einige Zeit deiner Planung und ggf. auch deines Budgets zu verwenden. Warum? Ein guter Boden schützt zum Einen dein Material und ggf. auch die Nerven deiner Nachbarn oder Mitbewohner. Zum anderen sorgt er auch für ein besseres Ambiente in deinem Homegym, in dem du dich schließlich wohlfühlen willst und auch musst. Du wirst es sonst nicht nutzen! Manche mögen es bunt und chic, andere eher puristisch und einfach. Dann ist vielleicht der blanke Estrich genau das richtige Ambiente für deinen Trainingsraum.
Wie sollte der Boden beschaffen sein?
Stabil, eben und rutschfest.
Wie schützt du den Boden?
Wenn du mit freien Gewichten trainierst …,
… solltest du Schutzmatten verwenden. Diese schonen nicht nur den Boden, sondern auch die Gewichte, was oft vernachlässigt wird. Gewichte werden beim Freihanteltraining nach der Übung oft „hart“ abgelegt oder abgeworfen, weil es (a) für manche cool aussieht und (b) für ein kontrolliertes Ablegen auch manchmal die Kraft fehlt.
Als Schutzmatte kannst du Unterlegmatten für eine Waschmaschine nehmen. Sie kosten in einem Baumarkt ca. 10 Euro, sind allerdings für Waschmaschinen gemacht und nicht für ein Homegym. So bekommst du zum selben Preis bereits Schutzmatten, die zu einem kompletten Bodenschutzsystem erweiterbar sind. Dies sind i.d.R. Stecksysteme, d.h. die Matten haben an den Außenkanten Zapfen und Löcher, durch welche sich die Matten zu einer beliebig großen Fläche zusammenstecken lassen. Es genügt im Prinzip eine kleine Fläche (z.B. 50 cm auf 50 cm bzw. 1 Meter auf 1 Meter) zum Schutz des Ablagepunktes der Gewichte. Je nach deinem Vorhaben macht auch eine Gewichtheber Abwurfplattform Sinn. Informationen dazu findest du unter der Rubrik „Händler“.
Wenn du Schutzmatten nur für eine bestimmte Teilfläche einplanst und nicht für den gesamten Raum, kann es Sinn machen, dass die Rand- oder Eckseiten der Schutzmatte abgeschrägt sind. Ein Beispiel findest du hier: https://www.megafitness.shop/fallschutzplatte-30mm-staerke-fuer-fitness-und-hantelbereiche-mit-erhoehter-anforderung.html. Der Grund hierfür ist einfach: Wenn du auf der Mattenfläche mit der Hantelbank trainieren willst, diese aber nicht immer auf der Mattenfläche steht, musst du die Hantelbank immer anheben, wenn du sie auf die Mattenfläche stellen willst und das nervt mit der Zeit. Mit einer abgeschrägten Kante kannst du die Hantelbank einfach(er) auf die Mattenfläche aufschieben.
Welches Material ist geeignet?
Geeignet sind Laminatböden, mit einer entsprechenden Härte. Die Härtegrade sind genormt (Europäischen Norm) EN 685. So ist bspw. die EN 21 für den Wohnbereiche mit geringer oder zeitweiser Nutzung ausgelegt, die EN 31, 32, 33 für den gewerblichen Bereich mit geringer, mittlerer oder intensiveren Nutzung. Lass dich von einem Fachhändler beraten. Lasse dir vor dem Kauf ein Musterteil zeigen und nimm es in die Hand. Nimm deinen Trainingsschuh mit zum Händler und mache auf dem Bodenteil einen Rutschtest.
Geeignet sind auch Vinyl Design Böden. Diese gibt es als Steckform-System. Das hat den Vorteil, dass bei einer Beschädigung des Bodens nicht der gesamte Boden ausgetauscht werden muss, sondern lediglich ein Steckteil.
Wenn es dir wichtig ist: Frage beim Kauf des Bodens auch nach dem Anteil an PVC und Weichmachern. Viele Hersteller verzichten mittlerweile auf deren Verwendung.
Wenn du nicht mit freien Gewichten trainierst …,
… und in deinem Homegym Cardio (Ergometer, Stepper, Laufband, Rudergerät o.ä.) oder einer Kraftstation ohne freie Gewichte trainierst, ist der Faktor „Bodenschutz“ eher nachrangig. Du kannst dich ganz auf die Optik und deinen Lifestyle konzentrieren. Im Grunde ist hier auch ein Teppichboden völlig in Ordnung.
- Deckenplanung
Die Decke sollte ausreichend hoch sein. Du solltest in dem Raum stehend Gewichte heben können und diese mit ausgestreckten Armen nach oben stemmen können.
Wenn du ein Powerrack oder ein Gerät aufstellen willst, musst du vorab die Höhe des Racks oder des Gerätes kennen. Hat dein Powerrack die Option für Klimmzüge? Achte darauf, dass du mit dem Kinn noch über die Klimmzugstange kommen solltest.
Planst du einen Schlingentrainer, musst du dir Gedanken über die Befestigung an der Decke machen. In Betracht kommt auch eine Befestigung an einer Klimmzugstange oder an dem Powerrack. Dasselbe gilt für die Befestigung eines Boxsackes. Auch hier solltest du neben der Deckenbefestigung die Beschaffenheit des Bodens gleichzeitig mit einplanen.
- Wandplanung
Hast du Raum-, Boden- und Deckenplanung ganzheitlich geplant, gehst du zur Wandplanung über. Wo benötigst du einen Spiegel, wo Halterungen an der Wand, z.B. für Griffe, Boxsack, Klimmzugstange oder sonstiges Zubehör?. In welcher Farbe willst du dein Homegym halten und willst du vielleicht irgendwo ein Bild oder eine Uhr aufhängen?
Wenn alle vier Parameter (Raum, Boden, Decke und Wände) aufeinander abgestimmt sind und du ggf. auch eine künftige Erweiterung deines Gyms berücksichtigt hast (weil vielleicht das Budget im Moment noch nicht alles hergibt), kannst du sicher sein, dass du dein Homegym gut geplant und gut vorbereitet hast.